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Drei Männer im Schnee von Erich Kästner
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Описание:
Drei Männer im Schnee. Eine Erzählung ist ein Roman von Erich Kästner. Es handelt sich um eine Verwechslungskomödie mit vielen Missverständnissen. (язык: немецкий, deutsch, german)
Автор:
lazy_assassin
Создан:
1 декабря 2016 в 02:21 (текущая версия от 1 декабря 2016 в 02:44)
Публичный:
Нет
Тип словаря:
Книга
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Информация:
Содержание:
663 отрывка, 301093 символа
1 ERICH KÄSTNER
Das erste Vorwort
Der Millionär als künstlerisches Motiv
Millionäre sind aus der Mode gekommen. Sogar die Filmkritiker behaupten es. Und das gibt zu denken. Sie schreiben, man könne betreßte Diener, parkähnliche Gärten und pompöse Villen nicht länger sehen. Man habe genug von echten Tizians an den Wänden, genug auch von Aktienpaketen in den Tresors - und Festlichkeiten mit mehr als zwanzig, womöglich elegant gekleideten Gästen zu zeigen, sei eine Zumutung ohnegleichen.
2 Nun las ich neulich im Blatt, es gebe immer noch Millionäre.
Ich habe keine Gelegenheit, die Glaubwürdigkeit dieser Nachricht nachzuprüfen. Unter meinen Bekannten befindet sich jedenfalls kein Millionär. Doch das kann Zufall sein. Es beweist noch nichts.
In England, so stand in der Zeitung, gebe es mehr als zweihundert ordnungsgemäß gemeldete Einwohner, deren jeder über mindestens eine Million Pfund Sterling verfüge.
3 Und in anderen Ländern sei es ähnlich. Aus welchem Grunde sind dann aber die Millionäre aus der Mode gekommen? Weshalb ist man dagegen, daß sie und ihre kostspielige Umgebung sich auf der Leinwand und im Roman widerspiegeln? Ja, wenn sich's um gefährliche Wesen und um verbotene Dinge handelte, ließe sich die Abneigung verstehen! Das Radfahren auf der verkehrten Straßenseite beispielsweise ist gefährlich und verboten; und so wäre es in der Tat höchst unpassend, als Maler oder Schriftsteller etwas Derartiges zu wiederholen, indem man's darstellt.
4 Das leuchtet ein. Einbrüche und Raubüberfälle sind als künstlerische Motive ebenfalls ungeeignet. Denn auch in der Wirklichkeit sind sie, außer bei den Dieben selber, kaum erwünscht.
Aber die Millionäre? Sind sie verboten? Oder sind sie gar gefährlich? Weit gefehlt! Sie zahlen Steuern. Sie beschaffen Arbeit.
Sie treiben Luxus. Sie sind wesentliche Bestandteile von Staat und Gesellschaft. Als ich neulich las, daß es noch immer Millionäre gebe, las ich aber auch, ihre Zahl sei im Schwinden begriffen.
5 Und vielleicht führt dieser Hinweis zu jener Antwort, die ich suche. -
Sicher hat der Leser gelegentlich zum Himmel emporgesehen, während die Sonne hinterm Horizont versank. Wenige Minuten, nachdem sie untergegangen ist, beginnen plötzlich die westlichen Wolken zu glühen. Sie erröten. Einsam leuchten sie über der grauen, dämmernden Welt.
Die Wolken schimmern rosarot, aber die Sonne versank. Sollten die Millionäre jenen Wolken gleichen?
6 Sollten sie der Abglanz einer Zeit sein, die schon untergegangen ist? Sollten sie deshalb aus der Mode gekommen sein? Um es kurz zu machen: Ich weiß es nicht.
Das zweite Vorwort
Der Verfasser gibt die Quellen an
Obwohl die Millionäre aus der Mode gekommen sind und obwohl ich nicht einmal genau weiß warum, ist, dessenungeachtet, die Hauptfigur dieses Buchs ein Millionär. Das ist nicht meine Schuld.
7 Sondern es kam so: Mein Freund Robert und ich fuhren vor einigen Monaten nach Bamberg, um uns den dortigen Reiter anzusehen. Den Bamberger Reiter. Elfriede, eine junge Kunsthistorikerin, hatte Robert mitgeteilt, daß sie nur einen Mann heiraten werde, der den Bamberger Reiter kenne.
Ich hatte meinem Freunde daraufhin einen ausgezeichneten Rat gegeben. Hätte er ihn beherzigt, wären wir billiger davongekommen.
8 Aber er war dagegen gewesen. Vor der Hochzeit dürfe man seine Frau nicht schlagen. Eine veraltete Ansicht, wie man zugeben wird.
Doch er bestand darauf. Und schließlich war es seine Braut, nicht meine.
So fuhren wir nach Bamberg.
(Ich möchte an dieser Stelle vorausschicken, daß sich die Kunsthistorikerin Elfriede während unserer Abwesenheit mit einem Zahnarzt verlobte. Er kannte den Bamberger Reiter übrigens auch nicht. Statt dessen verabfolgte er ihr eine Maulschelle. Man nennt das, glaube ich, seelische Kompensation. Daraufhin war ihm Elfriede um den Hals gefallen. So sind die Frauen. Doch das wußten wir damals noch nicht.)
In unserem Abteil saß ein älterer Herr.
9 Er hatte Gallensteine. Man sah es ihm nicht an. Aber er sprach darüber. Er sprach überhaupt sehr viel. Und bevor er, hinter Leipzig, aufstand, um im Speisewagen eine Tasse Kaffee zu trinken, erzählte er uns haarklein jene wahre Geschichte, die den Inhalt des vorliegenden Buches bilden wird und deren Hauptfigur, es ist nicht zu ändern, ein Millionär ist.
Als der ältere Herr das Abteil verlassen hatte, sagte Robert:
"Übrigens ein ausgezeichneter Stoff."
"Ich werde einen Roman daraus machen", entgegnete ich.
10 "Du irrst", meinte er gelassen. "Den Roman schreibe ich."
Wir musterten einander streng. Dann erklärte ich herrisch: "Ich mache einen Roman daraus und du ein Theaterstück. Der Stoff eignet sich für beide Zwecke. Außerdem ist ein Lustspiel halb so umfangreich wie ein Roman. Du siehst, ich will dir wohl."
Nein. Das Stück möge gefälligst ich schreiben.
Nein. Ich verstände nichts von Lustspielen.
Das stimme, sei aber kein Hindernis.
 

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