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Kon-Tiki von Thor Heyerdahl
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Описание:
Kon-Tiki: Ein Floss treibt über den Pazifik. Thor Heyerdahl war überzeugt: Die polynesische Kultur hat ihren Ursprung in Peru. Doch waren Menschen vor 1 500 Jahren fähig, die Weiten des Pazifischen Ozeans zu überqueren? (язык: немецкий, deutsch, german)
Автор:
lazy_assassin
Создан:
12 декабря 2016 в 20:04 (текущая версия от 12 декабря 2016 в 20:05)
Публичный:
Нет
Тип словаря:
Книга
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Информация:
Содержание:
1089 отрывков, 521768 символов
1 Kon-Tiki:
Ein Floss treibt über den Pazifik
von
Thor Heyerdahl
1. Eine Theorie
Ein Rückblick. Der Alte auf Fatuhiva. Wind und Strömung. Auf der Jagd nach Tiki. Woher kamen die Polynesier? Rätsel der Südsee. Theorien und Tatsachen. Legenden um Kon-Tiki und die weiße Rasse. Kriegsausbruch.
Ein Mensch kann sich manchmal in merkwürdigen Situationen wiederfinden. Er kann geradewegs und auf die natürlichste Weise hineingeraten sein.
2 Aber wenn er dann drinsteckt, wundert er sich plötzlich sehr und fragt sich, wie er das nur fertiggebracht hat.
Es soll zum Beispiel vorkommen, daß einer auf einem Floß in See sticht mit einem Papagei und fünf Kameraden an Bord. Da ist es dann unausbleiblich, daß er - früher oder später - eines schönen Morgens draußen auf dem Meer erwacht, vielleicht ein wenig besser ausgeruht als gewöhnlich, und nachzudenken beginnt.
3 So saß ich an einem solchen Morgen und schrieb in ein durchfeuchtetes Logbuch:
"17. Mai. Schwere See. Guter Wind. Heute bin ich Koch und fand sieben fliegende Fische auf Deck, einen Tintenfisch auf dem Dach und einen unbekannten Fisch in Torsteins Schlafsack..."
Da stockte der Bleistift, und der Gedanke schlich sich ein: Es ist im Grunde ein komischer 17. Mai, ja, im ganzen genommen auch ein höchst eigenartiges Dasein - nichts als Himmel und Meer rundum.
4 Wie fing das eigentlich an?
Wenn ich mich nach links wendete, hatte ich freien Ausblick auf die mächtige blaue See mit ihren schäumenden Wogen, die sich in endlosem Lauf vorbeiwälzten, einem ewig weichenden Horizonte nach. Wenn ich mich nach rechts drehte, sah ich in das Innere einer dämmrigen Hütte, die seit Wochen unsere Heimstatt war. Dort lag ein bärtiges Individuum auf dem Rücken, las Goethe und grub seine bloßen Zehen nachdenklich zwischen die Querleisten des niedrigen Bambusdaches.
5 "Bengt", sagte ich und verjagte den grünen Papagei, der es auf mein Logbuch abgesehen hatte, "kannst du mir, zum Teufel, sagen, wie wir auf dies verfallen sind?"
Goethe versank unter dem rotblonden Bart.
"Verdammt noch mal, das mußt du ja wohl selbst am besten wissen, das war ja deine blöde Idee. Aber mir gefällt sie ganz ausgezeichnet!"
Er schob seine Zehen drei Sprossen weiter hinauf und wandte sich wieder Goethe zu.
6 Vor der Hütte arbeiteten drei andere Kerle in der prallen Sonne auf dem Bambusdeck. Sie waren halbnackt, braungebrannt und bärtig, mit Salzkrusten über dem Rücken und mit einer Miene, als hätten sie nie etwas anderes getan, als den Pazifik auf einem Floß überquert. Da zwängte sich Erich durch die Türöffnung herein mit seinem Sextanten und einem Bündel Papier in der Hand:
"Neunundachtzig Grad und sechsundfünfzig Minuten West, acht Grad und zehn Minuten Süd.
7 Gute Fahrt in den letzten Tagen, Jungens!"
Er packte meinen Bleistift und zeichnete einen winzigen Kreis auf eine Karte, die an der Bambuswand hing, einen winzigen Kreis am Ende einer Kette von neunzehn anderen, die sich von der Hafenstadt Callao an der peruanischen Küste zu unserem Standpunkt herüberschwang. Hermann, Knut und Torstein kamen ebenfalls eifrig hereingekrochen, um den neuen kleinen Kreis zu bewundern, der uns um gute vierzig Meilen näher an die Südseeinseln heranbrachte als der vorige.
8 "Jungens, seht her!" rief Hermann stolz, "damit sind wir 1570 Kilometer von der peruanischen Küste weg!"
"Und haben nur mehr 6430 Kilometer bis zur nächsten Insel vor uns", setzte Knut vorsichtig hinzu.
"Und um ganz genau zu sein", sagte Torstein, "5000 Meter über dem Meeresgrund und etliche Faden unter dem Mond!"
Damit wußten wir nun alle zur Genüge, wo wir waren, und ich konnte fortfahren, über das Warum nachzudenken.
9 Der Papagei war es auch zufrieden und begann wieder an dem Logbuch zu ziehen. Und das Meer war so rund und himmelumkränzt, blau in blau, wie zuvor.
Vielleicht begann das Ganze im letzen Winter in der Direktion eines New Yorker Museums. Oder vielleicht begann es bereits vor zehn Jahren auf einer kleinen Insel der Marquesas-Gruppe mitten im Stillen Ozean. Vielleicht würden wir auf derselben Insel landen, wenn uns der Nordost nicht weiter nach Süden treiben sollte auf die Tahiti- und Tuamotu-Gruppe zu.
10 Ich konnte die kleine Insel deutlich vor mir sehen mit den rostroten, kahlgefegten Bergspitzen, dem grünen Dschungel, der sich die Hänge herunterzog, und den schlanken Palmen am Strande, die sich ewig im Winde wiegten. Die Insel hieß Fatuhiva, und es lag kein Land zwischen ihr und der Stelle, an der wir jetzt im Meere trieben, aber sie war doch einige Tausende von Seemeilen entfernt. Ich konnte das schmale Oula-Tal vor mir sehen, wie es sich gegen das Meer öffnete, und weiß noch, wie wir an dem einsamen Strand saßen und Ausschau hielten über das endlose Meer, Abend für Abend.
 

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